Podobne

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und auch Fermín Eguren, jedoch auf eine so übertriebene Art
und Weise, daß es als Scherz gelten konnte und seine Würde
nicht beeinträchtigte. Glencoe hatte den Hochmut seines unge-
heuren Vermögens; Twirl erriet, daß er für irgendeinen Plan
am ehesten zu gewinnen war, wenn man ihn auf dessen enorme
Kosten hinwies. Zu Beginn, vermute ich, war der Kongreß
nicht mehr gewesen als ein vager Name; Twirl schlug ständig
Erweiterungen vor, auf die sich Don Alejandro immer einließ.
Es war, als befände man sich im Mittelpunkt eines wachsenden
Kreises, der sich endlos ausweitet und entfernt. Er erklärte zum
Beispiel, daß der Kongreß nicht ohne eine Bibliothek von
Nachschlagewerken auskommen könne; Nierenstein, der in ei-
ner Buchhandlung arbeitete, verstand es, uns die Atlanten von
Justus Perthes zu besorgen sowie verschiedene umfangreiche
Enzyklopädien, von der »Historia naturalis« des Plinius und
dem »Speculum« des Vinzenz von Beauvais bis zu den gefälli-
gen Labyrinthen (ich überlese diese Worte mit der Stimme von
Fernández Irala) der berühmten französischen Enzyklopädi-
sten, der »Britannica«, des Pierre Larousse, des Brockhaus, des
Larsen und des Montaner y Simón. Ich entsinne mich, wie ich
mit Ehrfurcht die seidigen Bände einer gewissen chinesischen
Enzyklopädie streichelte, deren schöne getuschte Schri8àzei-
chen mir geheimnisvoller erschienen als das Fell eines Leopar-
den. Das Ende, das sie fanden und das ich gewiß nicht bedaure,
verrate ich noch nicht.
Don Alejandro hatte Zuneigung zu Fernández Irala und mir
gefaßt, vielleicht weil wir die einzigen waren, die ihm nicht zu
schmeicheln versuchten. Er lud uns ein, einige Tage auf der
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Estancia La Caledonia zu verbringen, wo bereits die Maurer
am Werk waren.
Nach einer langen Schiffsreise flußaufwärts und einer Über-
fahrt auf dem Floß betraten wir eines frühen Morgens das
uruguayische Ufer. Dann mußten wir in ärmlichen Pulperias
nächtigen und in der Cuchilla Negra viele Gatterzäune öffnen
und schließen. Wir fuhren in einer Art Tilbury; die Landscha8à
schien mir größer und einsamer als die des Bauernhofs, auf dem
ich geboren bin.
Immer noch bewahre ich meine beiden Bilder von der Estan-
cia: wie ich sie erwartet hatte und wie ich sie endlich dann
wirklich sah. Absurderweise hatte ich mir wie in einem Traum
ein unmögliches Zwischending aus der Llanura von Santa Fe
und dem Palacio de las Aguas Corrientes vorgestellt; La Cale-
donia war ein großes Haus aus Lehmziegeln mit einem stroh-
gedeckten Satteldach und einem Laufgang aus Backstein. Sie
schien mir für ein rauhes Leben und die Dauer gebaut. Die
rohen Mauern waren fast eine Elle stark und die Türen schmal.
Niemand war auf den Gedanken gekommen, einen Baum zu
pflanzen. Die Sonne traf sie beim Aufgehen wie beim Unterge-
hen. Die Korrale waren aus Stein; das zahlreiche Vieh war
mager und trug Hörner; die üppigen Schwänze der Pferde
reichten bis auf den Boden. Zum ersten Mal kostete ich den
Geschmack von frisch geschlachtetem Fleisch. Man brachte
einige Beutel mit Hartkeksen; der Verwalter sagte mir Tage
später, daß er in seinem Leben nie Brot gegessen habe. Irala
fragte, wo das Bad sei; Don Alejandro wies ihm mit einer
umfassenden Gebärde den Kontinent. Es war eine Mondnacht;
ich ging hinaus, um einen Spaziergang zu machen, und über-
raschte Irala, wie ein Ñandu ihn beäugte.
Die Hitze, die abends nicht nachgelassen hatte, war uner-
träglich, und alle Gedanken kreisten um die Kühle. Die vielen
Zimmer waren niedrig und kamen mir kahl vor; uns wurde
eines angewiesen, das nach Süden lag und in dem zwei Prit-
schen und eine Kommode mit einer silbernen Waschschüssel
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und einem silbernen Krug standen. Der Fußboden war aus
Lehm.
Am nächsten Tag stieß ich auf die Bibliothek und die Car-
lyle-Bände und suchte die Seiten, die dem Sprecher des Men-
schengeschlechts Anacharsis Clootz gewidmet sind, der mich zu
jenem Morgen und in jene Einsamkeit geführt hatte. Nach dem
Frühstück, das sich vom Mittagessen nicht unterschied, zeigte
uns Don Alejandro die Bauarbeiten. Wir legten auf freiem Feld
eine Meile zu Pferde zurück. Irala, der ein ängstlicher Reiter
war, erlitt einen Unfall. Der Verwalter bemerkte, ohne eine
Miene zu verziehen: [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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